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14. August: Marché-Concours in Saignelégier

Endlich war es soweit: Zwei Jahre musste der Kanton Aargau als Gastkanton auf seinen Auftritt warten, da der Marché-Concours wegen der Corona-Pandemie zweimal verschoben werden musste. Der 125. Marché-Concours in Saignelégier fand als Jubiläumsausgabe statt.

Die KulturWerk-Stadt Sulz mit ihrer fahrbaren Nagelschmiede war vom Kanton Aargau zu diesem grössten Volks- und Pferdefest in der Westschweiz eingeladen. Nebst den Umzugsteilnehmern mit Naglern und Trachtenfrauen nahmen auch rund 20 Personen die Gelegenheit wahr einmal an diesem Anlass – und damit auch bei unserer Vereinsreise – dabei zu sein.

Bereits am Samstag wurde die fahrbare Nagelschmiede mit allen Umzugsrequisiten auf einen Anhänger verladen, da  es am Sonntagmorgen frühzeitig abzufahren galt. Um 06.00 Uhr starteten wir auch mit dem Car. In Saignelégier angekommen, durften sich die Mitreisenden auf die Tribüne begeben und die Umzugsteilnehmer widmeten sich der Bereitstellung der fahrbaren Nagelschmiede.

Normalerweise wird die Nagelschmiede an Umzügen von einem Traktor gezogen, da diese doch etwas über eine Tonne wiegt. Nicht so aber am Marché-Concours: Da ist Auflage, dass Umzugswagen nur mittels Pferdekraft bewegt werden dürfen. Hierfür wurde eigens ein Kutscherbock konstruiert und vorgängig ausprobiert. Auch am Umzugstag selber wurde hinter der Tribüne das Fahren mit den Pferden nochmals geübt, zuerst als Vierspänner, was aber aufgrund der Abstimmung der Pferde nicht funktionierte, nachher als Zweispänner.

Dann geschah das Unvorstellbare:  Was kein Traktor in den letzten 15 Jahren geschafft hat, haben zwei kräftige Freibergerpferde fertiggebracht. Die Deichsel, ein etwa 4 cm dicker Stahlbolzen ist abgerissen. So war an eine Umzugsteilnahme eigentlich nicht mehr zu denken.  Einige aargauische und jurassische Improvisationstalente wollten das aber nicht akzeptieren. Im Nu waren ein Ersatzwagen und etliche Spanngurten organisiert und eine nicht ganz strassenverkehrstaugliche Variante der fahrbaren Nagelschmiede konstruiert. Die KulturWerk-Stadt war wieder im Rennen! Unser Kutscher brachte die nicht mehr sicher manövrierbare Nagelschmiede heil über den Rundkurs und die Kultur-Werk-Stadt Sulz konnte sich bestens präsentieren. Tausende von Zuschauer/innen, welche die 800 m lange Umzugsstrecke säumten, verdankten den Einsatz mit grossem Applaus.

Eine weitere Schwierigkeit war dann noch das Verladen der Nagelschmiede auf den Anhänger. Als auch das geschafft war, nahm man nach einer letzten Stärkung den Heimweg unter die Räder und ein ereignisreicher und eindrücklicher Tag und eine unvergessliche Vereinsreise fanden ihr Ende beim Ausklang im Fischergut Rheinsulz. Herzlichen Dank an Bruno für seine enorme Organisationsarbeit und unseren Umzugsteilnehmerinnen und -teilnehmern für ihren Einsatz für die wunderschöne Darbietung!

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